Technologiemonitoring

Für technologisch ausgerichtete Unternehmen sollte die Identifikation, Beobachtung und Bewertung von neuen innovativen Technologien im relevanten Marktumfeld zu den Grundbausteinen der Unternehmensaktivitäten gehören. Zusammenfassend wird dieser Prozess auch Technologie Monitoring genannt.

Das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation hat den Prozess des Monitorings für relevante Technologie- und Anwendungsfelder strukturiert und in vier Phasen eingeteilt:

Phase 1: Identifikation

In der ersten Phase werden die relevanten Technologien und Anwendungsfelder identifiziert und abgegrenzt. In Abhängigkeit der unternehmerisch geplanten Ausrichtung dient dieser Schritt zur Limitierung der Menge an möglichen Informationen und letztendlich als Grundlage zur besseren Fokussierung auf kommende Aufgaben im gesamten Prozessverlauf.

Die wichtigsten Identifikationsfaktoren sind:

  • Existierende Kompetenzen (intern / extern)
  • Technologische Potentiale
  • Aktuelle und zukünftige Anwendungsmöglichkeiten
  • Notwendige Investitions- und Anlagengüter

Phase 2: Informationssammlung

In der zweiten Phase erfolgt schließlich die Informationssammlung anhand der in Phase 1 definierten Parameter. Je nach Technologie- und Anwendungsfeld können nicht alle Informationen durch das eigenen Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. So ist es wichtig, die Einbindung von externen Informationsquellen strukturiert vorzunehmen und ggf. Dritte mit der Identifikation zu beauftragen. Damit erhöht sich die Dichte und Validität der gesammelten Informationen, die vor allem für zukünftige Investoren eine Rolle spielen könnten.

Die wichtigsten formalen Informationsquellen:

  • Statistiken / Studien
  • Magazine / BLOG´s
  • Start Up´s
  • Crowdfunding- / Crowdsourcing-Plattformen
  • Patente / Lizensierungen

Die wichtigsten informellen Informationsquellen:

  • Konferenzen / Messen / Seminare
  • F&E-Programme (EU / Bund / Länder)
  • Kundeninterviews / Umfragen
  • Persönliche Kontakte / Netzwerke

Phase 3: Bewertung

Die Bewertung der gesammelten Informationen ist eine der wichtigsten Phasen im Gesamtprozess des Technologiemonitorings. Hier spielen einerseits Methoden und Fachspezialisten eine Rolle und andererseits die Einzel- oder Gruppenbewertung. In Abhängigkeit der angestrebten Ziele ist dieses Zusammenspiel maßgeblich für eine objektive Bewertung und der anschließenden Verwertung.

Die wichtigsten Bewertungsmethoden:

  • Crowdsourcing
  • Delphi Studie
  • Expertenbefragung
  • Kosten-Nutzen Analyse
  • Roadmaps
  • Szenariotechnik
  • Patentanalyse

Eine detailliertere Betrachtung der möglichen Bewertungsmethoden und der zu Grunde liegenden Systematiken erfolgt im nächsten Beitrag.

Phase 4: Kommunikation der Ergebnisse

Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Umsetzung des Technologiemonitorings ist schließlich die Kommunikation der Ergebnisse an die entsprechenden Stellen innerhalb des Unternehmens. Darüber hinaus sollte darüber nachgedacht werden, die gewonnenen Erkenntnisse und daraus resultierenden Lösungsanforderungen über Crowdsourcing-Plattformen zu kommunizieren. So können schwer umsetzbare Projekte auf Grund von fehlenden Kapazitäten und Ressourcen wieder interessant und lukrativ werden, da andere Unternehmen das brauchen was Sie bieten und umgekehrt.

Die wichtigsten Kommunikationskanäle:

  • Intranet
  • Firmennewsletter
  • Teammeeting
  • Planning Barcamp

Fazit

Der dargestellte Gesamtprozess des Technologiemonitorings ist ein gutes Tool um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit von technologisch ausgerichteten Unternehmen sicherzustellen. Letztendlich müssen die Prozesse aber zu der allgemeinen Unternehmensausrichtung und der Unternehmensorganisation passen und ggf. optimiert und weiterentwickelt werden. Nur so kann sich das Technologiemonitoring im normalen Tagesgeschäft entwickeln und einen signifikanten Nutzen für das Unternehmen erzielen.

Quelle: Fraunhofer IAO

Ideengenerierung

Der Grundstein einer erfolgversprechenden Innovationsidee ist in vielen Fällen die strukturierte Generierung von Ideen. Möchte man innovative Ideen also nicht dem Zufall überlassen sollte man den Generierungsprozess in 3 Schritte aufteilen: Zielfestlegung, Generierung und Bewertung.

Schritt 1: Zielfestlegung

Der erste Schritt zu einer erfolgreichen Ideengenerierung ist die genaue Festlegung der zu erreichenden Ziele und die damit verbundenen Anforderungen. Die Auswahl der optimalen Methode zur Ideengenerierung wird durch die Anforderung aus Produktverbesserungen, Neuproduktideen oder neue Anwendungsfelder festgelegt.

Schritt 2: Generierung

Abhängig von der Zielfestlegung erfolgt die Generierung potentieller Ideen anhand bewährter Methoden wie primäre oder sekundäre Marktforschung als auch Kreativitätstechniken wie Brainstorming / -writing in Workshops. Um die Qualität der Generierung zu steigern sollten alle relevanten Unternehmensbereiche wie Produktion, Vertrieb und Marketing am Bewertungsprozess teilnehmen. Am Ende des Generierungsprozesses werden die Ergebnisse strukturiert, dokumentiert und aufbereitet.

Schritt 3: Bewertung

Die Bewertung der Ideen sollte unter Berücksichtigung interner Einflussfaktoren wie Know-how der Mitarbeiter oder Anpassung der Produktionsverfahren als auch externer Faktoren wie Schutzrechte oder Kundenanforderungen erfolgen. Je mehr Personen am Bewertungsprozess teilnehmen, desto höher ist die Objektivität der Bewertung. Zu erfüllende Kriterien können u.a. durch Checklisten sichergestellt werden.