KUER Gründungswettbewerb | Workshop Marketing & Vertrieb

Am 25. September veranstaltete die Startbahn Ruhr der EWG – Essener Wirtschaftsförderung die letzte Qualifizierungsmaßnahme Marketing & Vertrieb für den KUER Gründungswettbewerb 2015. Geleitet wurde der Workshop von Dr. Josef Gochermann, Professor für Marketing und Technologiemanagement der Hochschule Osnabrück und Dipl. Wirt.-Ing. Alexander Hüsers, Geschäftsführer von Innomago.

Mit dem KUER-Gründungswettbewerb unterstützt die Startbahn Ruhr junge innovative Start-Ups auf ihrem Weg zu einem erfolgreichen Unternehmen. Schwerpunkt des Wettbewerbs sind die zwei Zukunftsbranchen Klima, Umwelt, Energie und Ressourcenschonung sowie Medizin und Medizintechnik. Jungunternehmer aus der Region des Ruhrgebiets werden bei der Erstellung eines professionellen Businessplans durch verschiedene Qualifizierungsworkshops unterstützt. Die Referenten der Workshoprunde sind Spezialisten für Marketing und Vertrieb technologieorientierter Unternehmen in den genanten Zukunftsbranchen.

Dr. Gochermann leitete nach seinem Studium der Physik und Astronomie verschiedene Technologieeinrichtungen und -unternehmen. Seit 2006 spezialisiert sich Dr. Gochermann vor allem auf erfolgreiches Marketing innovativer Technologieunternehmen.

KUER-Gründerwettbewerb 2015 | Qualifizierungsworkshop | Gochermann

KUER-Gründerwettbewerb 2015 | Qualifizierungsworkshop Marketing & Vertrieb | Dr. Josef Gochermann

Herr Hüsers hat sich bereits während des Studiums zum Wirtschaftsingenieur auf die Themen Technologie- und Innovationsmanagement als auch Marketing spezialisiert. Mit Innomago gibt Herr Hüsers seine beruflichen Erfahrungen, Kompetenzen und das vorhandene Netzwerk weiter an junge Unternehmer und KMU’s.

KUER-Gründerwettbewerb 2015 | Qualifizierungsworkshop | Hüsers

KUER-Gründerwettbewerb 2015 | Qualifizierung Marketing & Verrieb | Dipl. Wirt.-Ing. Alexander Hüsers

Der Schwerpunkt der Workshops lag in der Beantwortung der Frage „Was ist eigentlich Marketing?“ und damit verbundene häufige Fehler und Missverständnisse. Es sollte gezeigt werden, dass sich Marketing nicht, wie häufig geglaubt, auf Werbung und Promotion beschränkt. Vielmehr wurde im Workshop deutlich gemacht, dass dies nur einen sehr kleinen Teil eines Marketingkonzeptes ausmache.

Die Grundidee des Marketing ist die Befriedigung von Kundenbedürfnissen und sollte somit in alle Funktionsbereiche des Unternehmens greifen. Es geht dabei immer um die Interaktion mit dem Kunden und muss von der Fragestellung des Kunden her angegangen werden. Der damit Verbundene 4P-Marketing-Mix umfasst grundlegend Produktpolitik, Preispolitik, Distributionspolitik und Kommunikationspolitik, in denen Werbung nur einen verhältnismäßig kleinen Baustein einnimmt.

Der Workshop zeigte, dass die Sicht des Kunden vor allem von jungen Ingenieuren und Technikern immer wieder vernachlässigt werde, da sie sich bei der Darstellung innovativer Ideen zu stark auf die Produkt-Funktionalität konzentrieren. Das Marketing müsse seinen Kunden keine Produkte verkaufen, sondern Lösungen. Die ausgeklügelste Technologie ließe sich am Markt nicht absetzten, wenn bei den Kunden nicht der Eindruck entsteht, es löse eines ihrer vorhanden Probleme. Und zwar besser als verfügbare Alternativen. Gerade in der Absetzung von der Konkurrenz komme es darauf an einen einzigartigen und individuellen Kundennutzen zu erzeugen. Marketing sei als Prozess zu sehen und es gelte ständig zu hinterfragen, ob die Bedürfnisse des Kunden erfüllt werden.

Nachdem die grundlegenden Bausteine des Marketing erklärt wurden, ging es an einige speziellere Themen, wie die korrekte Preisbildung oder der Umgang mit der Erwartungshaltung der Kunden. Darüber hinaus wurden die individuellen Lösungen und Marketingvorhaben der teilnehmenden Start-Ups geprüft. Man darf gespannt sein auf die vielversprechenden, innovativen Produkte, die von dieser neuen Unternehmergeneration verwirklicht werden. Ein Baustein für erfolgreiches Marketing wurde jedenfalls gelegt.

Innovationen als Gründer erfolgreich leben | Dr. Josef Gochermann

DIE INITIALE 2015 | Innovationen als Gründer erfolgreich leben | Dr. Josef Gochermann

Unser Kooperationspartner Dr. Josef Gochermann von der Hochschule Osnabrück wird am Freitag, den 20.11.2015 auf der Gründermesse DIE INITIALE in der Dortmunder Westfalenhalle einen Vortrag zum Thema Innovationsmanagement halten.

Innovationen als Gründer erfolgreich leben – Innovationen sind für Gründer und Start-Ups nicht Alltag sondern unbekanntes Neuland. Der Vortrag beschäftigt sich mit dem Thema des Innovationsprozesses von der Idee über die Umsetzung bis hin zum Markterfolg. Der Vortrag behandelt sowohl relevante Prozesse innerhalb der Produktentwicklung als auch der übergreifenden Unternehmensentwicklung.

Lean Production

Lean Production Kaizen
Lean Production (engl. „schlanke Produktion“) ist eine ursprünglich aus Japan stammende systematisierte Produktionsorganisation, deren Ziel der, durch Minimierung von Verschwendung und höchstmögliche Transparenz erreichte, optimale Wertstrom ist. Im Mittelpunkt steht die, auch als Kaizen bezeichnete, kontinuierliche Verbesserung von Produktionsabläufen sowie individueller Produktivität.

Durch ein dezentral organisiertes System vieler kleiner selbststeuernder Regelkreise entlang der Wertschöpfungskette sollen sowohl die Flexibilität kleinerer und mittlerer Unternehmen als auch die Größenvorteile der Massenproduktion in einer verbesserten, „schlanken“ Produktion aufgehoben werden.

Zentral für die kontinuierliche Verbesserung des Produktionsablaufs ist die kontinuierliche Vermeidung von Verschwendung. Im klassischen Schema werden sieben wichtige Verschwendungsarten herausgehoben.

1. Überproduktion

Durch die ständig verbesserte Erfassung des Kundenbedarfs, sowie Konzepte der „Just-in-time-production“ soll nur für konkrete Nachfrage produziert und Lagerbildung möglichst vermieden werden.

2. Bestände

Anknüpfend an eine Wertstromanalyse, sollen Liegezeiten für Rohstoffe und Zwischenprodukte sowie Sicherheitsbestände, durch eine kontinuierliche Verbesserung der Prozessabläufe minimiert werden.

3. Transport

Der Transport von Waren, Produktionsstoffen und Werkzeugen ist eine unvermeidbare, notwendige Verschwendung, die aber durch eine optimale Gestaltung des Materialflusses möglichst minimiert werden soll.

4. Bewegung

Durch eine Analyse der Arbeitsabläufe und eine kontinuierliche Verbesserung der Arbeitsergonomie sollen alle nicht-wertschöpfenden Bewegungen minimiert werden.

5. Warten

Wartezeiten entstehen, wenn die einzelnen Prozessschritte nicht optimal aufeinander abgestimmt werden. Oft werden Auftragswarteschlangen mit Absicht eingeplant, um teure Maschinen immer auslasten zu können. Durch Verbesserung der Abläufe sollen solche Sicherheitsmaßnahmen minimiert werden.

6. Ausschuss

Die Minimierung des Ausschusses bzw. der Nacharbeit ist wahrscheinlich die verständlichste Verschwendungsprävention.

7. Falsche Prozesse / Technologie

Angewandte Produktionsprozesse und Fertigungsverfahren sollen kontinuierlich in Frage gestellt werden, um sicher zu stellen, dass jeder Schritt auch wirklich notwendig ist.

Quellen: STAUFEN | TBS-Hessen | Lean Production Expert

Kaizen

Kaizen (jap. Kai: „Veränderung“ & Zen: „zum Besseren“) ist eine japanische Arbeitsphilosophie, die nach kontinuierlicher Verbesserung strebt. Im Mittelpunkt dieser Verbesserung stehen die Mitarbeiter, die in kleinen Gruppen fortwährend die Prozesse und Abläufe analysieren. Das Kaizen Prinzip ist vor allem im Rahmen der sogenannten Lean Production von großer Bedeutung.

Quelle: gruenderszene.de

Auswertung KMU-Instrument – Juni 2015 (Phase 1)

Das EU-Förderprogramm Horizon 2020 läuft bereits im 2. Jahr als Nachfolger des Forschungsrahmenprogramms. Für innovative KMU’s aus ganz Europa ist vor allem das KMU-Instrument interessant, mit dem sich kleine und mittlere Unternehmen ihre letzte Entwicklungsphase fördern lassen können. Wie das Programm genau funktioniert haben wir ja bereits ausführlich im ersten Artikel zum Thema erklärt.

Für den Stichtag zum 17. Juni 2015 hat die EU wieder neu Statistiken veröffentlicht.

Insgesamt wurden 2029 Anträge für Phase 1 eingereicht, was verglichen mit den Zahlen für letztes Jahr (2602) eine deutliche Verminderung darstellt. Es scheint sich also zu rumzusprechen, dass ein Antrag im Horzion-Programm sorgsame Vorbereitung bedarf und man nicht einfach auf die Schnelle ein paar Fördergelder abgreifen kann. Trotzdem schafften es aber wieder nur 342 Anträge über die Bewertungsschwelle, wobei die Schwellenquote im Vergleich zum letzten Jahr immerhin von 12% auf 17% gestiegen ist.

Über die Schwelle zu gelangen, bedeutet allerdings noch lange nicht gefördert zu werden. Von den 342 qualifizierten Anträgen, wurden diesmal lediglich 37%, also 128 Förderungen bewilligt. Im letzten Jahr waren es noch 55% (175 Förderungen). Sowohl die Anzahl der eingereichten Anträge, als auch die Anzahl der letztendich geförderten Projekte scheint stark zu schwanken. Im März diesen Jahres wurden lediglich 1569 Anträge eingereicht, von denen 161 Anträge bewilligt wurden. Natürlich hängt eine Förderung letztendlich von der Qualität des Antrags ab, doch es stellt sich die Frage, ob es sich lohnt einen bestimmten Stichtag anzupeilen, um die Chance gefördert zu werden, zu erhöhen.

Fazit

Gerade im Themenfeld IKT und Energie sollte man sich als Unternehmen die Frage stellen, ob sich der relativ große Aufwand für die Antragsstellung lohnt. Insgesamt sollte die Idee sehr innovativ sein und weit über den Stand der Technik hinaus gehen. Auch in diesem Jahr scheiterte der Großteil der Unternehmen schon an der 13 Punkte-Schwelle für die grundsätzliche Förderfähigkeit. Die Vermutung, dass viele Unternehmen eher auf gut Glück einen Antrag stellen scheint nachwievor plausibel, und so könnte ein sehr gut vorbereiteter Antrag könnte die Mühe durchaus wert sein. Es empfiehlt sich daher im Vorfeld die Einbeziehung externe Fördermittelexperten – dies spart viel Zeit und Geld.

Quellen: Executive Agency for SMEs / Nationale Kontaktstelle des BMWi

Customer-Relationship-Management (CRM)

Das Customer-Relationship-Management (engl. „Verwaltung von Kundenbeziehungen“) beschreibt die systematische Gestaltung der Interaktion mit Kunden sowie die Dokumentation und Verwaltung von Kundenbeziehungen. Im Kern stehen die Bedürfnisse des Kunden, denen ein optimales Angebot gemacht werden soll, und nicht der maximale Absatz. Es umfasst dabei nicht nur die dafür notwendige Software, sondern auch einen generellen Ansatz der Unternehmensführung. Zu den Aufgaben des CRM gehören z.B. Kundenberatung, Kundenumfragen oder das Beschwerdemanagement.

Quelle: Gabler Wirtschaftslexikon

Search Engine Optimization (SEO)

SEO steht für die Suchmaschinenoptimierung, die von vielen Unternehmen durchgeführt wird, um die Besucherzahlen ihrer Webseite zu steigern. Die Arbeitsweise von Suchmaschinen ausnutzend wird bei der Suchmaschinenoptimierung der Inhalt der Seite (Schlagwörter, Formatierungen, Überschriften etc.) sowie die Vernetzung(Links und Querverweise) optimiert, um bei einer Suche nach bestimmten Begriffen früher aufgelistet zu werden.

Quelle: Gründerszene.de

Wertstromanalyse

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Die Wertstromanalyse (engl. „value stream mapping“) ist ein Werkzeug zur Optimierung einer Produktion, bei der die Wertschöpfung eines Produktionsablaufs – also sämtliche Prozesse, die anfallen um einen Kundenwert zu generieren – im Fokus steht. Neben Transparenz und Übersicht ist die Identifizierung und Eliminierung möglichst vieler nicht-wertschöpfender Tätigkeiten und unnötiger Liegezeiten das Hauptziel.

In dem Bestreben eine möglichst „schlanke“ Produktion zu erreichen, wird die Wertstromanalyse in vielen Produktionssystemen großer Industrieunternehmen wie z.B. Toyota genutzt, findet aber auch in kleineren Unternehmen bei vielen Prozessen Anwendung. Ein besonderer Aspekt ist die Einnahme der Kundensicht und Orientierung auf Kundenanforderungen.

Durchführung:

1. Schritt: Produktauswahl

Bei der Wertstromanalyse werden nicht alle Produktionsprozesse auf einmal, sondern ein bestimmtes Produkt bzw. eine Produktfamilie betrachtet. Dennoch ist es wichtig die gesamte Wertschöpfungskette für dieses Produkt zu erfassen.

2. Schritt: Kunden & Lieferanten

Nun gilt es relevante Daten für Kunden & Lieferanten bereitzustellen. Als Grundlage sollte eine Kundenbedarfsanalyse durchgeführt werden, denn verlässliche Absatzzahlen sind unerlässlich für eine nutzenbringende Analyse.

3. Schritt: Produktionsprozesse

Hat man das Produkt sowie Kunden- & Lieferantendaten werden „rückwärts“ die verschiedenen Produktionsprozesse in Zusammenhang gebracht. Rückwärts soll heißen, dass man beim Kunden beginnt und sich dann die Wertschöpfungskette hocharbeitet. Bilden sie dabei sinnvolle Einteilungen der Produktionsschritte, es muss nicht jeder Handgriff einzeln erfasst werden.

4. Schritt: Material- & Informationsflüsse

Als nächstes werden Material-& Informationsflüsse per Pfeil in das Diagramm eingearbeitet. Oft entstehen unnötige Liegezeiten dadurch, dass auf bestimmtes Material oder Informationen gewartet werden muss.

5. Schritt: Prozessdaten

Jetzt werden Kennzahlen/Prozessgrößen sowie Bestandszahlen eingetragen. Insbesondere die Durchlaufzeiten mit Unterscheidung, wann das Produkt tatsächlich bearbeitet wird und wann nicht, sind essentiell. Die Darstellung des Ist-Zustands ist damit komplett.

6. Wertstromdesign

Auf Grundlage des Ist-Zustands soll nun ein Soll-Zustand abgeleitet werden. Versuchen sie alle unnötigen Liegezeiten und nicht-wertschöpfende Tätigkeiten zu eliminieren und halten sie alle Maßnahmen sowie Zuständigkeiten fest. Als Hilfe können sie auf eine umfassende Literatur zum Thema Lean Production sowie Wertstromanalyse zurückgreifen. Auch im Internet findet man nützliche Seiten.

Quellen: BPM Tools App | wertstromdesign.de

Disruptives Potential

Das disruptive Potential (einer Innovation) ist das Potential einen Markt zu erschüttern und zu einer Neuordnung zu zwingen (lat. disrumpere „aufbrechen“). Ähnlich dem Begriff der kreativen Zerstörung (Schumpeter) sorgen disruptive Innovationen für eine Neukombination von Produktionsfaktoren, die alte Strukturen verdrängen und schließlich „zerstören“. Ein klassisches Beispiel für eine solche Innovation wäre die Dampfmaschine, die unsere Produktionsweise nachhaltig verändert hat.