IP-Management steht für Intellectual Property Management (engl. „Verwaltung des geistigen Eigentums“) und beschreibt den Umgang mit Marken, Patenten, Know-how etc. in einem Unternehmen. Eine bekannte Marke oder ein lukratives Patent können einen wesentlichen Teil zu Konkurrenzfähigkeit und dem Wachstum eines Unternehmens beitragen. Ein vernünftiges IP-Management ist daher für jedes innovative Unternehmen eine Pflicht.
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Crowdfunding
Crowdfunding (engl. „Massenfinanzierung“) ist ein relativ neues Finanzierungsmodell aus den USA, bei dem eine Vielzahl von Personen an der Finanzierung beteiligt ist. Die Finanziers sind dabei keine großen Investoren, sondern meist Konsumenten, die so nicht nur Geld sondern auch einen Ausblick auf die mögliche Nachfrage geben.
Das Konzept läuft zumeist über spezialisierte Internetseiten wie indiegogo oder kickstarter. Auf einer zur Verfügung gestellten Seite wird das jeweilige Projekt beschrieben und beworben, wobei vor allem das Pitch-Video eine wichtige Rolle spielt. Man definiert eine Mindestsumme und einen Zeitraum, in dem man die Summe erreichen will. Nun gilt es Geld einzusammeln. Meist verspricht man den Unterstützern eine vorher festgelegte Gegenleistung, die sich nach der Größe des Beitrags richtet. Wird die angestrebte Summe dennoch nicht erreicht, gilt das Projekt als gescheitert und die Unterstützer erhalten ihren Beitrag zurück.
Hat man sich für das Crowdfunding entschieden, gilt es sich eine passende Plattform auszusuchen, die sich hauptsächlich in der Art der Gegenleistungen unterscheiden. Dabei wird häufig zwischen vier Arten von Plattformen unterschieden:
Klassisches Crowdfunding (Reward- Based Crowdfunding)
- Die Unterstützer erhalten eine materielle Gegenleistung gestaffelt nach der Größe des Beitrags
- z.B.: kickstarter, indiegogo, Startnext, vision backery
Crowdinvesting (Equity-Based Crowdfunding)
- Die Unterstüzter erhalten Anteile an der vorgestellten Unternehmung
- z.B.: seedmatch, companisto, innovestment
Crowdlending (Lending-Based Crowdfunding)
- Die Unterstützer verleihen ihr Geld und bekommen es verzinst oder unverzinst wieder zurück
- z.B.: Lendico, LeihDeinerStadtGeld
Spenden Crowdfunding (Donation-Based Crowdfunding)
- Die Unterstützer erhalten keine materielle Gegenleistung
- z.B.: Kiez Helden, betterplace
Des Weiteren unterscheiden sich die verschiedenen Plattformen nach thematischem und regionalem Fokus. So gibt es Crowdfunding Plattformen für Berlin und Hamburg oder für Musik und Sport. Eine ausführliche Liste der wichtigsten Plattformen findet sich hier.
Bei der Frage, ob man sich für Crowdfunding entscheidet, sollte man bedenken, dass es hier in Deutschland noch ein sehr neues Konzept ist, welches nicht jedem bekannt ist, auch wenn es sich derzeit rasant verbreitet. Die ideale Zielgruppe ist daher in der Regel etwas jünger und technikaffin. Zudem gibt es in Deutschland noch keine gesetzliche Grundlage, die allgemeine Regeln oder Definitionen für das Crowdfunding schafft. In den USA existiert dies auch erst seit 2014 im Rahmen des Jumpstart Our Business Startups Acts.
Schafft man es die notwendige Aufmerksamkeit auf sein Projekt zu ziehen, muss man die Leute zur Unterstützung motivieren. Damit die Menschen ohne unmittelbare Gegenleistung für ein Produkt bezahlen, welches noch nicht existiert, ist es wichtig, dass es sich dabei um ein sehr innovatives Produkt handelt, welches bestimmte Interessen im Kunden anspricht.
Crowdfunding.de stellt dabei drei grundlegende Bedürfnisse heraus:
- Die Crowd will einen guten Zweck unterstützen
- Die Crowd will ein innovatives Produkt haben
- Die Crowd will an einem Projekt verdienen, bzw. einen finanziellen Vorteil haben.
Ist das Projekt allerdings erfolgreich, so hat man eine sehr gute Möglichkeit sein Risiko auf viele Schultern zu verteilen und gleichzeitig vorab einen Überblick über die Nachfrage nach seinem Produkt zu erhalten. Kriegt man die nötige Unterstützung zusammen und schafft man es zu liefern, was man beworben hat, so kann man sich auch in Zukunft sicher sein mit seinem Konzept Nachfrage zu generieren. Die Chancen dafür stehen gut. So 2014 waren in Deutschland 62% aller Projekte erfolgreich.
Quellen: crowdfunding.de | Deutschlandfunk
Crowdsourcing
Ähnlich wie beim Crowdfunding, richtet sich das Crowdsourcing, zusammengesetzt aus crowd („Menschenmenge“) und Outsourcing an eine Vielzahl von Menschen, an die eine bestimmte Aufgabe ausgelagert werden soll. Dabei handelt es sich um breit gefächerte Aufgabenbereiche, die von der Vielfalt an verschiedenen Kenntnissen profitieren sollen. Ein sehr bekanntes Beispiel ist das Online-Lexikon Wikipedia, welches die Aufgaben von Autoren und Redakteuren an die Nutzer abgibt.
Quelle: Gründerszene
Outsourcing
Unter Outsourcing versteht man die Auslagerung von Unternehmensaufgaben und -strukturen. Dabei unterscheidet man zwischen Unternehmensinternem und Unternehmensexternem Outsourcing. Die im Zuge der Globalisierung häufig auftretende geographische Auslagerung (z.B. von Teilen der Produktion in Länder mit niedrigen Lohnkosten), wird als Offshoring bezeichnet.
Quelle: Gabler Wirtschaftslexikon
Swimlane Diagramm
Das Swimlane-Diagramm (engl. „Schwimmbahn“) ist eine Darstellungsmöglichkeit für Prozesse, die eine zeitlich logische Reihenfolge mit klaren Verantwortlichkeiten für die einzelnen Akteure verbindet. Das Diagramm wird visualisiert als Schwimmbecken (Pool), welches den Umfang des Sachverhalts beschreibt. Die Einteilung der verschiedenen Bahnen steht für einzelne Akteure, die Länge des Beckens für die beschriebene Zeitspanne.
Das Diagramm eignet sich für nicht allzu komplexe Prozesse, in der man, ähnlich wie in einem Flussdiagramm die zeitliche Abfolge betonen möchte und Aufgaben klar zu jeweils einem Akteur zuordnen kann. In diesem Fall ermöglicht das Swimlane-Diagramm eine schnelle Erfassung des Prozessablaufs und der relevanten Infromation. Regeln, nach denen sich Prozesspfade teilen, können in einem Swimlane Diagramm jedoch nicht adäquat wiedergegeben werden.
Vorgehensweise:
Schritt 1: Aufbau des Pools
Zunächst muss der zu beschreibende Sachverhalt eingegrenzt werden. Dabei kann es sich um einen separaten Prozess, die Prozesse eines Unternehmensstandortes oder die Prozesse einer gesamten Organisation handeln.
Schritt 2: Einteilung der Bahnen
Nun wird festgestellt, welche Akteure an diesem Prozess an beteiligt sind und jedem Akteur eine Bahn zugeordnet. Solche Einheiten können z.B. Rollen, Funktionen, Positionen oder auch Organisationseinheiten sein.
Schritt 3: Festlegung der Aktivitäten
Nun werden alle Aktivitäten erfasst, die Teil des Prozess sind und ihre zeitliche Abfolge festgelegt. Dann teilt man die Aktivitäten den einzelnen Bahnen zu. Eine Aktivität darf dabei jeweils nur auf einer Bahn stehen.
Schritt 4: Abhängigkeiten eintragen
Mit Hilfe von Pfeilen werden nun die Abhängigkeiten untereiander eingetragen. So werden vorausgehende und nachfolgende Aktivitäten deutlich.
Quellen: swimlane.info | BPM Tools App
Technology Readiness Level (TRL)
Der Technology Readiness Level (engl. „Technologie-Bereitschaftsgrad“) gibt auf einer Skala von 1 bis 9 den Entwicklungsstand einer Technologie an. Die Skala reicht von der Beobachtung und Beschreibung des Funktionsprinzips (TRL 1) bis zum erfolgreichen Einsatz des Endprodukts (TRL 9) und ist, ursprünglich von der NASA eingeführt, mittlerweile ein Standard zur Beschreibung der Entwicklung von Technologien.
Quelle: EU-Definition
SWOT-Analyse
Die SWOT-Analyse ist ein Hilfsmittel für die strategische Planung, mit dem Ziel alle Stärken (Strenghts), Schwächen (Weaknesses), Chancen (Opportunities) und Gefahren (Threats) zu erfassen und mitsamt ihrer Implikationen zu analysieren. Sie dient als Mittel der Positionsbestimmung einer Unternehmung und soll dazu dienen ehrlich alle Schwächen und Gefahren anzuerkennen, um ihre Wirkung zu minimieren oder sogar umzudrehen, sowie alle Stärken und Chancen zu nutzen und ihre Wirkung zu maximieren.
Am Anfang der Durchführung steht ein klares Ziel, auf das alle Überlegungen ausgerichtet werden. Es folgt eine externe und eine interne Analyse zur Sammlung aller Stärken, Schwächen, Chancen und Gefahren, die nachfolgend miteinander kombiniert werden. Wichtig ist vor allem die genaue Trennung von externen und internen Faktoren, weil man häufig dazu neigt Chancen mit Stärken zu verwechseln.
Schritt 1: Externe Analyse
Gestartet wird zunächst mit einer Analyse der äußeren Umstände, der Umwelt, also des Handlungsfelds in dem sich unsere Unternehmung vollzieht. Gesammelt werden diese unter Chancen und Risiken. Es geht dabei um Einflüsse, auf die man meistens keinen direkten Einfluss hat und ihnen dementsprechend begegnen muss, z.B. wie sich die Nachfrage auf bestimmten Märkten entwickelt.
Schritt 2: Interne Analyse
Die interne Analyse sammelt alle Stärken und Schwächen, welche die eigene Unternehmung ausmachen. Es sind die Eigenschaften, die das Unternehmen direkt reproduziert und aus der sich zwangsläufig auch Schwächen ergeben mit denen man, wenn sie der Sache immanent sind, umgehen muss.
Schritt 3: Kombination
Nun werden externe und interne Faktoren einander zugeordnet und kombiniert.
- Chancen – Stärke:
Welche Stärken unserer Unternehmung helfen uns Chancen zu nutzen? - Chancen – Schwäche:
Wo ergeben sich Chancen aus Schwächen, um diese zu Stärken zu machen? - Gefahren – Stärke:
Mit welchen Stärken können wir Risiken / Gefahren begegnen? - Gefahren – Schwäche:
Welche Risiken / Gefahren sollten wir meiden, weil uns dort die Stärken fehlen?
Schritt 4: Zusammenfassung
Die Zusammenfassung der Analyse erfolgt in der SWOT-Matrix , in der die herausgearbeiteten Kombinationen eingetragen werden. Aus dieser Darstellung lassen sich dann konkretere Maßnahmen ableiten.
Quellen: Dr. Waldemar Pelz | Gabler Wirtschaftslexikon
ZIM-Anträge wieder ab dem 15. Mai 2015 möglich
Das BMWi hat vor einigen Tagen bekanntgegeben, dass ab dem 15. Mai 2015 wieder ZIM-Anträge eingereicht werden können. Wer der neue Projektträger für die Antragseinreichung wird, steht noch nicht fest. Dies wird ebenfalls in Kürze bekanntgegeben. Alle aktuellen Meldungen zum Thema sowie der Entwurf der Richtlinie und weitere Antragsunterlagen finden Sie hier.
Quelle: ZIM – Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand des BMWi
Due Diligence
Due Diligence (engl. „gebührende Sorgfalt“) ist eine vor allem im Rahmen von Kapitalerwerb durchgeführte Risikoprüfung, die das Kaufobjekt sorgfältig auf seine Stärken, Schwächen und Risiken untersucht, damit über die zu verhandelnde Sache Klarheit herrscht. So werden i.d.R. vor dem Kauf eines Unternehmens mehrere Prüfungen wie zum Beispiel eine „Legal Due Diligence“ oder eine „Tax Due Diligence“ durchgeführt. Ziel ist es zu gewährleisten, dass alle Annahmen und Voraussetzungen der Vertragsgestaltung zuteffen.
Quellen: Gabler Wirtschaftslexikon
Balanced Scorecard
Die Balanced Scorecard (engl. „ausgewogener Berichtsbogen“) ist eine Methode aus dem Controlling, die dafür genutzt wird die Arbeit verschiedener Abteilungen eines Unternehmens auf eine gemeinsame Strategie abzustimmen.
Idee
Im Mittelpunkt der Methode steht eine zentrale Vision für das Unternehmen (z.B. „den Markt dominieren“) von der eine konkrete Strategie abgeleitet wird (z.B. „Innovationen implementieren, hohe Qualität bieten und kosteneffizient arbeiten“). Durch die Betrachtung dieser Strategie von mehreren Perspektiven soll ein möglichst ganzheitliches Bild geschaffen werden. Während traditionelle Kennzahlensysteme sehr stark auf den finanziellen Bereich eingeschränkt sind, sollen so auch die anderen Aspekte eines Unternehmens die notwendige Aufmerksamkeit erhalten.
Die grundlegenden Perspektiven, von der die Strategie betrachtet werden soll sind:
1. Finanzperspektive
Wie sehen uns unsere Aktionäre? Ist die Strategie rentabel? Ist die Finanzierung gesichert? Wird das Unternehmen langfristig wachsen? Wird kosteneffizient gearbeitet?
2. Kundenperspektive
Wie sehen uns unsere Kunden? Lässt sich die Kundenzufriedenheit bestimmen? Wie oft werden Produkte reklamiert? Wie sieht es mit der Kundentreue aus? Wie gut sind unsere Serviceleistungen?
3. Prozessperspektive
Was muss intern getan werden? Welche Prozesse müssen optimiert werden, um unser Ziel zu erreichen? Welche Innovationen können angewandt werden? Sind unsere internen Prozesse transparent?
4. Innovationsperspektive
Wie kann sich das Unternehmen weiterentwickeln? Welche Innovationen können eingebunden werden? Wie werden die Mitarbeiter eingebunden? Sind die Mitarbeiter zufrieden und produktiv? Wie können Mitarbeiter weitergebildet werden?
Durchführung
Nachdem Vision und Strategie festgelegt wurden, müssen die Perspektiven festgelegt werden. Die vier genannten Perspektiven sind nur Beispiele und können je nach individueller Unternehmenssituation erweitert oder gekürzt werden. Hat man die Perspektiven, gilt es für alle Bereiche Kennzahlen zu definieren, um eine Verbesserung quantifizierbar zu machen. Dann gilt es Ziele, sowie die Aktivitäten für deren Erreichung festzulegen. Steht das Grundgerüst, muss man sich nur noch darum kümmern die Scorecard regelmäßig zu aktualisieren und zu pflegen.
Fazit
Das Modell der Balanced Socrecard bietet einen flexiblen und ganzheitlichen Ansatz, um sämtliche Unternehmensziele an einer gemeinsamen Vision auszurichten. Wichtig ist dabei sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, damit das Modell überschaubar bleibt und sich Kernziele herauskristallisieren können.
Quellen: balanced-sorcecard.de | controllingportal.de | BPM Tools App