Innovationsmanagement: Lebenszykluskonzepte

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Um Innovationen zu entwickeln, sie auf den Markt zu bringen und damit erfolgreich zu sein, sind „Business Life Cicle“ bzw. Lebenszykluskonzepte theoretisch eine anschauliche Hilfe.

Genau wie Lebewesen haben Technologien und Produkte eine Lebenszeit, welche in unterschiedliche Entwicklungsstadien eingeteilt werden können. Diese Stadien haben unterschiedliche Zeitverläufe welche in verschiedenen Lebenszyklusmodellen dargestellt werden.

Verschiedene Lebenszykluskonzepte:

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Technologielebenszykluskonzepten und Produktlebenszykluskonzepten. Bei Technologielen ist z.B. die Betrachtung des Wettbewerbspotenzials wichtiger,  bei Produkten der mögliche Gewinn und Umsatz über einen Zeitraum.

Technologielebenskonzepte:

Es wird zwischen folgenden Technologiearten unterschieden:

  1. Schrittmachertechnologien, setzen fortlaufend auf frühzeitige Erkenntnis von Trends. Besonders hier ist ein permanentes Innovationsmanagement unerlässlich.
  2. Schlüsseltechnologien, Unternehmen heben sich stark von der Konkurrenz ab und versuchen u.a. durch Patente, Eintrittsbarrieren zu schaffen.
  3. Basistechnologien, es gibt bereits einen allgemeinen Standard wodurch eine Differenzierung vom Wettbewerb kaum möglich ist.

Diese haben eigene Technologielebenszykluskonzepte, welche aber grundsätzliche in vier Phasen eingeteilt werden:

  1. Entstehungsphase, Kosten (Investitionen) sind niedrig
  2. Wachstumsphase, Kosten (Investitionen) erreichen Höhepunkt
  3. Reifephase, Kosten (Investitionen) sinken
  4. Altersphase, Kosten (Investitionen) sind vernachlässigbar

Produktlebenszykluskonzepte:

Hier ist das Verhältnis der Entwicklungsdauer zur Verweildauer auf dem Markt maßgeblich. Der Trend zu immer kürzeren Produktlebenszyklen ist problematisch. Schnell stimmt das Verhältnis zwischen nichtgewinnbringenden und gewinnbringenden Phasen nicht mehr. Damit wird es auch immer wichtiger strukturiert an Innovationen zu arbeiten.

Produktlebenszykluskonzepte enthalten meist die folgenden fünf Phasen:

  1. Entwicklungsphase, verursacht Kosten
  2. Einführungsphase, erzeugt Verluste
  3. Wachstum- und Reifephase, sorgt für steigenden Umsatz und Gewinn
  4. Sättigungsphase, höhe von Umsatz und Gewinn stagniert
  5. Verfallsphase, höhe von Umsatz und Gewinn sinkt und kann wieder zu Verlusten sorgen.

Vorsicht:

Produktentwicklungen sind in der Praxis stark von Umweltbedingungen und Unternehmensstrukturen abhängig. Es kann sein das ein Produkt nie in gewinnbringende Phasen kommt und floppt.

E-Commerce: Warum FAQ so wichtig sind?

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Frequently asked Questions (englisch für häufig gestellte Fragen) ist eine weit verbreitete Informationshilfe, zu finden auf fast jeder Website. Der Nutzer bekommt hier Antworten auf Fragen, die auf der Website nicht anders beantwortet werden können. Besonders wichtig ist ein FAQ bei Onlineshops. Werden heikle Fragen vor dem Kauf präzise beantwortet, kann damit zusätzliches vertrauen aufgebaut und die Kaufwahrscheinlichkeit gesteigert werden.  So gibt es kaufentscheidende Fragen zu den Produktmerkmalen, zum Versand oder zur Reklamation.

Beispiel:

Frage: „Wie kann ich das Produkt reklamieren?“

Antwort: „Es tut uns leid, dass du Probleme mit unserem Produkt hast. Über dieses Online-Formular (-> hier wäre dann die Verlinkung) bekommst du deinen kostenlosen Ersatz.“

Durch die Sprache im FAQ gibt der Shopbetreiber viel über seine Philosophie preis, und hilft dem Nutzer so eine persönliche Beziehung zu ihm aufzubauen. Menschen kaufen mit einer sehr viel höheren Wahrscheinlichkeit ein Produkt welches eine Emotion in ihnen Auslöst.  Vertrauen und Sympathie spielt im Kaufprozess immer eine große Rolle.

Ein gutes FAQ hat:

  • So wenig Fragen wie möglich, inkl. einer guten Kategorisierung
  • Sehr einfach und präzise formulierte Fragen und Antworten
  • Einen zielgruppenspezifischen Sprachstil
  • Verlinkungen zu weiteren Informationsmöglichkeiten, z.B. erklärenden Videos, Foren oder einem Kundenservice

E-Commerce: Produktsicherheitsgesetz

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Was ist das Produktsicherheitsgesetz?

Das deutsche Produktsicherheitsgesetz (ProdSG) ist die zentrale Rechtsvorschrift für das Inverkehrbringen und Bereitstellen von Non-Food Produkten auf dem Markt.  Das ProdSG setzt die europäische Produktsicherheitsrichtlinie 2001/95/EG in deutsches Recht um.

Was regelt das Gesetz?

Wichtigste Grundaussage des Produktsicherheitsgesetzes ist das Verbot, Produkte auf dem Markt bereit zu stellen, die bei bestimmungsgemäßer oder vorhersehbarer Verwendung die Sicherheit und Gesundheit von Personen gefährden. Diese wichtige und zugleich banale Aussage erweist sich in der Praxis jedoch als schwer kommunizierbar. So hat der Hersteller eines Hammers natürlich zu Recht den Einwand, ein Hammer sei immer gefährlich. Dass man mit einem Hammer den eigenen Daumen treffen könnte ist vorhersehbar. Aber genau da liegt das vermeintliche Paradoxon: Da es landläufig bekannt ist, dass Hammer Daumen verletzen können, dürfen Hammer weiter in gleicher Form verkauft werden. Man muss aber ausschließen, dass der Hammerkopf beim Schlagen abfallen könnte und dann u.U. das Gesicht trifft. Das wäre unvorhersehbar- und damit (in dem Fall) verboten. Das ProdSG setzt zudem 13 verschiedene EU-Richtlinien um.

Wie werden Verstöße sanktioniert?

Neben den allgemeinen Sicherheitsanforderungen gibt es auch zusätzliche Anforderungen an Produkte. So muss z.B. jedes Produkt welches einer Instruktion bedarf, eine Anleitung in deutscher Sprache beiliegen.  Zudem gibt es sehr strikte Kennzeichnungsvorschriften. Wussten Sie z.B. das jedes Produkt mit der postalischen Herstelleradresse ausgestattet werden muss? Fehlen diese Anforderungen oder sind mangelhaft, so kann das ein Vertriebsverbot und/oder Bußgelder von bis zu 10.000€ nach sich ziehen.

Quelle: ProdSG

E-Commerce: Wege zum eigenen Onlineshop

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Um mit einem eigenen Onlineshop erfolgreich zu starten muss man zunächst Entscheidungen bzgl. des Shopsystems treffen. Grundsätzlich hängen diese- neben Aufwand und Kosten- auch stark mit dem Ziel des eigenen Onlineshops zusammen. Fragen wie: „Wo möchte ich mit dem Shop hin?“; „soll es ein Vollzeitprojekt oder ein Nebenerwerb sein?“; und „sind meine Produkte eher kurz oder langfristig am Markt?“ sowie viele weitere Charakteristiken müssen bedacht werden, bevor ein eigener Onlineshop aufgebaut wird. Hier die drei häufigsten Varianten:

SaaS (Software as a Service) – Onlineshops / Baukastensysteme

Die Software, IT-Infrastruktur und meistens auch das Hosting werden von einem externen IT-Dienstleister betrieben. Man erhält ein funktionsfähiges Shopsystem, kann fertige Design- Templates auswählen und den Shop selbst einrichten.

Vorteile:

  • Erleichtern und beschleunigen den Einstieg in die e-Commerce Welt: man trägt ein geringes Risiko und hat geringe Investitionskosten. Kostenpunkt: Je nach Anbieter ca. 10-200€/monatl.
  • Man muss nicht selbst programmieren können.

Nachteile:

  • Durch die fertigen Design-Templates ist die Individualisierbarkeit und die Abgrenzung von der Konkurrenz eingeschränkt.
  • Die Mindestvertragslaufzeiten des Anbieters können eine relativ langfristige Abhängigkeit schaffen
  • Oft nur eingeschränkt SEO-fähig

Open-Source-Onlineshops

Die kostenfreie „Community Edition“ (oft gibt es auch eine kommerzielle „Enterprise-Edition“) verschiedener Anbieter ist eine gute Grundlage zur Erstellung eines individuellen Online Shops.

Vorteile:

  • Technische Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt, sowie Schnittstellen zu weiteren Verkaufsplattformen und Systemen (z.B. Warenwirtschaft) möglich.
  • Design und Funktionen werden individuell aufgebaut + angepasst, gute Abgrenzung von der Konkurrenz möglich.

Nachteile:

  • Man muss selbst programmieren können- oder die Leistung einkaufen. Kostenpunkt: mind. 5000€
  • Relativ Zeitintensiv

Individueller Onlineshop

Die Möglichkeiten eines maßgeschneiderten Online Shops sind Grenzenlos, hier liegt Fluch und Segen:

Vorteile:

  • Komplette Abstimmung von Design und Struktur auf die spezifischen Anforderungen des Unternehmens.
  • Alleinstellungsmerkmal durch Einmaligkeit.

Nachteile:

  • Kostet sehr viel Zeit und Geld (oder man hat selbst das nötige Know How). Kostenpunkt: schnell über 10.000€
  • Risiko der „Kinderkrankheiten“, Fehlentwicklungen können einen Fertigstellungsverzug bedeuten und Ausfälle sind sehr gefährlich.
  • Falls die Programmierung abgegeben wurde, bedarf alles- auch die kleinste Änderung- ein genaues Briefing.

Quelle: www.existenzgründungiminternet.de

E-Commerce: Online-Verkaufsportale

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Online-Verkaufsportale bzw. Online-Marktplätze können für den Verkäufer viele e-Commerce-Aufgaben erfüllen und sicherstellen. Dennoch sollte man die Wahl der Verkaufsplattform nicht überstürzen, da diese in ihren Leistungen sehr vielfältig aber auch unterschiedlich sein können.

Grob unterscheidet man zwischen offenen und geschlossenen Verkaufsplattformen bzw. -Online-Marktplätzen. Bei einer offenen Plattform kann sich jeder anmelden und sein Produkt über unterschiedliche Angebotsarten (Sofortkauf, Auktion oder Kleinanzeige) verkaufen. Bei einer geschlossenen Plattform entscheidet der Betreiber ob das Produkt hierüber verkauft werden kann, man schlägt sein Produkt vor oder wird vom Plattformbetreiber angesprochen. Der Plattformbetreiber kann quasi selbst Händler (z.B. Amazon) sein, oder die Plattform ohne eigenen Verkauf führen (z.B. eBay).

Amazon

www.amazon.com verkauft Produkte und lagert diese auch selbst ein, daneben verkaufen aber auch über 2 Mio. Drittanbieter neue und gebrauchte Produkt. Der Verkäufer braucht keine eigenen Marketingmaßnahmen ergreifen und, falls das gleiche Produkt bereits vorhanden ist, nicht mal eine Angebotsbeschreibung erstellen. Daraus ergibt sich auch der Nachteil des Verkäufers: Der Kunde wählt nach der Entscheidung für das Produkt einen von Amazon vorgeschlagenen Verkäufer aus, so steht man direkt neben seinen Konkurrenten.  Der Verkäufer tritt in den Hintergrund, es gibt keine Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Verkäufer und Kunden.

Reichweite:

  • weltweit mind. 22,72 Mio. Besucher pro Tag

Wichtigste Kosten:

  • Basiskonto: 0 €/mtl. (max. 40 Artikel pro Monat)
  • Power-Anbieter-Konto: 39 €/mtl. (über 40 Artikel pro Monat)
  • Verkaufsprovision, die Höhe ist stark vom Produkt abhängig

eBay

Auf www.ebay.com sind die Verkäufer mittlerweile meist gewerbliche Händler bzw. Hersteller (ca. 175.000). Grade im Vergleich zu Amazon hat man bei eBay größere Freiheitsgrade bei Einstellung des Händlershops und der Produkte sowie des Produkttextes, so gibt es die Möglichkeit sich von der Konkurrenz abzuheben.  Verkaufszahlen können durch gut gewählte Produktbezeichnungen selbstständig erhöht werden. Der Verkäufer kann sein Unternehmen durch eine „Mich-Seite“ darstellen und tritt spätestens nach dem Kauf mit dem Käufer, zwecks gegenseitiger Bewertung, in Verbindung.

Reichweite:

weltweit ca. 17 Mio. Besucher pro Tag

Wichtigste Kosten:

  • Ohne eBay Shop: 0 €/mtl. (max. 9 Artikel pro Angebot); 0,35 € Gebühr pro Festpreisartikel
  • Mit eBay Basis/Top/Premium-Shop: 24,95 / 59,95 / 299,95 € (über 9 Artikel pro Angebot); 0,10 / 0,05 / 0,01 € Gebühr pro Festpreisartikel
  • 6-12 % Verkaufsprovision je nach Produktkategorie

Neben diesen beiden „Riesen“ gibt es auch spezialisierte Plattformen die eine ganz bestimmte Zielgruppe mit den gelisteten Produkten ansprechen wollen.

Selekkt

www.selekkt.com ging 2009 online, heute verkaufen ca. 1.000 Designer (nach einem Bewerbungsverfahren) über diese Verkaufsplattform ihre eigenen Produkte und schicken sie direkt zu den Kunden. Selekkt wirbt damit Produkte von jungen deutschen Produktdesignern einer „lupenrein gefilterten Zielgruppe“ zu präsentieren. Neben der eigenen Produktbeschreibung gibt es immer eine Beschreibung des Designers. Auch Selekkt übernimmt keine logistischen Aufgaben, wie das Lagern oder Versenden der Produkte.

Interessant ist hier die Möglichkeit des „Curated Shopping“- auch bekanntere Blogger, Designer, DJs und Musiker zeigen als Kuratoren ihre Lieblingsprodukte auf selekkt.com. Alleine der eigene Blog (selekkt.com/blog) erreicht laut eigenem FAQ jeden Monat ca. 50.000 Besucher.

Reichweite:

deutschlandweit ca. 10.000 Shopbesucher pro Tag

Wichtigste Kosten:

  • 99 € einmalige Einrichtungsgebühr
  • 0,90 € Gebühr pro Bestellung
  • 25 % Verkaufsprovision

Etsy / DaWanda

Auf www.etsy.com bzw.- also deutsches Pendant- auf www.dawanda.com;, dürfen laut Richtlinien nur „handgemachte, individualisierte, aufgearbeitete, restaurierte, veredelte oder nach Maß angefertigte Produkte vertrieben werden sowie hochwertige industrielle Produkte, die mindestens 20 Jahre alt sind („Vintage-Artikel“)“ verkauft werden.

Reichweite:

Etsy: weltweit ca. 18. Mio. Besucher pro Tag; DaWanda: deutschlandweit ca. 670.000 Besucher pro Tag

Wichtigste Kosten:

  • DaWanda: 0,10 – 0,30 € Gebühr pro verfügbaren Artikel
  • 5 % Verkaufsprovision

Newniq

www.newniq.com  hat im Vergleich sehr geringen Traffic- allerdings gibt es hier die Möglichkeit das Produkt vor der Produktion einzustellen. Man definiert als Verkäufer vorab die benötigten Verkaufszahlen für die erste Serie und startet nur, wenn genug Käufer innerhalb von 25 bzw. 30 Tagen gefunden wurden. Wird das Ziel nicht erreicht, bekommt der Käufer sein Geld zurück.

Reichweite:

deutschlandweit ca. 1.500 Besucher pro Tag

Wichtigste Kosten:

  • 49 € Einstellung pro Produkt
  • 0,89 € Gebühr pro Bestellung
  • 23 % Verkaufsprovision

Quelle: Claudia Dukino und Dr. Holger Kett: “ Marktstudie Verkaufsplattformen“, eBusines Lotse Südwest 2014 ; wolramalpha.com; amazon.com; ebay.com; etsy.com; dawanda.com; selekkt.com; newniq.com

E-Commerce: Eigener Webshop vs. Verkaufsplattform

Formen des E-Commerce bzw. eigener Webshop v.s. Verkaufsplattform

Was macht man eigentlich, wenn man ein gutes Produkt entwickelt hat und es selbst oder über einen Produzenten relativ einfach herstellen kann? Richtig… verkaufen! Was jedoch so eindeutig und simpel auf der Hand liegt ist in der Praxis oft schwieriger als erwartet.

Hat man die rechtlichen Vorgaben seines Produktes wie beispielsweise Schutzrechte und Verkehrsfähigkeit erfüllt, braucht man einen realen und/oder virtuellen Verkaufsraum. Insbesondere E-Commerce gewinnt hier immer mehr an Bedeutung – eine Konsequenz durch den gezielten Einsatz von Social Media und die immer bessere Vernetzung von digitalen und mobilen Endgeräten. Entscheidet man sich zum Online-Verkauf so gibt es vereinfacht gesagt zwei Möglichkeiten:

Die Verkaufsplattform

Die Verkaufsplattform, mit vorgefertigter Software und konventionell designter Oberfläche. Der Verkaufsplattformbetreiber vermittelt den Käufer an den Verkäufer, es entsteht ein rechtliches Dreiecksverhältnis.

Der eigene Webshop

Der eigene Webshop braucht eine eigene Software, bietet dann aber die Möglichkeit zur Erstellung eines individuellen Designs. Hier gibt es nur zwei Vertragsparteien, den Verkäufer und den Käufer.

Vor- und Nachteile

  1. Je nach Verkaufsplattform gibt es bereits tausende oder sogar zehntausende Besucher pro Tag, aber auch hunderte oder tausende Produkte die neben seinem Produkt angeboten werden. Man gibt dem Plattformbetreiber einen Teil seines Gewinns in Form einer Marge ab, teilweise sind auch Anmeldegebühren bzw. Spezialgebühren (z.B. für eine Platzierung auf der Startseite oder die Aufnahme in einem Newsletter) fällig.
  2. Für einen eigenen Webshop braucht man Skills und Zeit oder Zeit und Geld. Neben der Programmierung braucht man u.a. Hilfe bei: Rechtstexten und Abmahnungen, Käufersiegel Zertifizierung + Kundenbewertung, Forderungsmanagement etc. Zudem kümmert man sich selbst um Marketing und Werbemöglichkeiten. Durch den Direktvertrieb sind aber niedrigere VK-Preise des Produktes und/oder höhere Gewinne möglich.

In beiden Fällen ist man selbst für Produktion und die Logistik zuständig, versendet die Pakete und schreibt die Rechnungen an die Kunden. Das kann durch eine Form der Kontraktlogistik ausgegliedert werden und ist langfristig meist unumgänglich.

Field Programmable Gate Array (FPGA)

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Ein Field Programmable Gate Array (FPGA; engl. [im] Feld [/Einsatz] programmierbare [Logik-] Gatteranordnung) ist ein integrierter Schaltkreis der Digitaltechnik, in den eine logische Schaltung programmiert werden kann.

Eine analoge Schaltung zur Verarbeitung ist deutlich schneller als eine prozessorbasierte Schaltung. Auf der einen Seite sind Softwarelösungen flexibel und universell einsetzbar, auf der anderen Seite können Hardwarelösungen, zugeschnitten auf ein spezielles Problem, wesentlich schneller arbeiten. Ein FPGA vereint beide Vorteile in sich. Als Hardware können Signale mit Basisblöcken (Gatter, Logikelemente etc.) parallel und damit schnell verarbeitet werden, jedoch kann ein FPGA zusätzlich mit Hilfe einer Software programmiert und flexibel rekonfiguriert werden.

Funktion

Ein FPGA kann somit, ohne die genaue Anwendung vorher in einer Maske festgelegt haben zu müssen, quasi als Standardbaustein produziert werden. Die Programmierung erfolgt dann nach der Herstellung direkt vom Anwender. Es ist möglich ein FPGA auch in einem System, also in einer voll bestückten Platine, zu programmieren (z.B. Firmware-Updates). Da der gleiche Baustein für viele verschiedene Schaltungen verwendet werden kann, lässt er sich in größeren Stückzahlen produzieren und ist aufgrund seiner Flexibilität bis hin zu mittleren Stückzahlen kostengünstiger als speziell auf eine Schaltung zugeschnittene „Kundenchips“ (z.B. ASIC). Nachteilig ist jedoch, dass Komplexität, im Vergleich zu eben jenen spezialisierten Chips, beschränkt bleibt. Der spezialisierte Chip erledigt seine spezielle Aufgabe schneller und deutlich effizienter auch im Hinblick auf Chipgröße und Energieverbrauch.

Anwendung

Nichtsdestotrotz sind FPGA-Lösungen weit verbreitet. Ihr Anwendungsgebiet liegt dabei besonders in Bereichen, wo es auf schnelle Signalverarbeitung und flexible Änderungen der Schaltung ankommt, um Funktionen rekonfigurieren zu können, ohne die Hardware auszutauschen. Besonders im Prototyping-Bereich stechen FPGAs hervor, zunehmend auch in eingebetteten Systemen (Datenverarbeitung, Kommunikation) oder als Coprozessor. Zudem bieten FPGAs die Möglichkeit Informationen im großen Umfange parallel zu verarbeiten. Im Gegensatz zu Pozessoren, die sequentiell arbeiten, können so hunderte Rechenoperationen zur gleichen Zeit ausgeführt werden.

Die Realisierung von selbst-konfigurierenden Systemen wurde durch FPGAs gar erst möglich gemacht. Diese Systeme konfigurieren sich zur Laufzeit entsprechend der geforderten Eigenschaften (z.B. spezielle Algorithmen) um und erreichen damit bisher unerreichte Verarbeitungsgeschwindigkeiten und Parallelität.

Hersteller

Die größten Hersteller von FGPA-Chips sind XILINX und ALTERA, die Lösungen im „High-End-Bereich“ anbieten und mehr als 80% des Marktes einnehmen. Im kostengünstigeren Bereich streiten sich eine Vielzahl von Mitbewerbern um Marktanteile (z.B. LATTICE, ACTEL und ATMEL).

Fazit

Vorteile:
  • Flexibilität
    • beliebig oft konfigurierbar(bis auf Antifuse-Lösungen)
    • nachfolgende Fehlerbehebungen möglich
    • schnelle Anpassung an neue Entwicklungen
    • dynamische und partiell dynamische Rekonfiguriereung
    • schnelle Marktreife
  • Parallelität
  • kostengünstig bis hin zu mittleren Stückzahlen
Nachteile:
  • geringere Logikdichte (als z.B. ASICs)
    • höhere Verzögerungszeiten
    • größere Hardware
    • höherer Energieverbrauch
  • teuer bei hohen Stückzahlen

Quellen: Universität Erlangen Nürnberg | Fachhochschule Köln | Mikrocontroller.net

Lean Production

Lean Production Kaizen
Lean Production (engl. „schlanke Produktion“) ist eine ursprünglich aus Japan stammende systematisierte Produktionsorganisation, deren Ziel der, durch Minimierung von Verschwendung und höchstmögliche Transparenz erreichte, optimale Wertstrom ist. Im Mittelpunkt steht die, auch als Kaizen bezeichnete, kontinuierliche Verbesserung von Produktionsabläufen sowie individueller Produktivität.

Durch ein dezentral organisiertes System vieler kleiner selbststeuernder Regelkreise entlang der Wertschöpfungskette sollen sowohl die Flexibilität kleinerer und mittlerer Unternehmen als auch die Größenvorteile der Massenproduktion in einer verbesserten, „schlanken“ Produktion aufgehoben werden.

Zentral für die kontinuierliche Verbesserung des Produktionsablaufs ist die kontinuierliche Vermeidung von Verschwendung. Im klassischen Schema werden sieben wichtige Verschwendungsarten herausgehoben.

1. Überproduktion

Durch die ständig verbesserte Erfassung des Kundenbedarfs, sowie Konzepte der „Just-in-time-production“ soll nur für konkrete Nachfrage produziert und Lagerbildung möglichst vermieden werden.

2. Bestände

Anknüpfend an eine Wertstromanalyse, sollen Liegezeiten für Rohstoffe und Zwischenprodukte sowie Sicherheitsbestände, durch eine kontinuierliche Verbesserung der Prozessabläufe minimiert werden.

3. Transport

Der Transport von Waren, Produktionsstoffen und Werkzeugen ist eine unvermeidbare, notwendige Verschwendung, die aber durch eine optimale Gestaltung des Materialflusses möglichst minimiert werden soll.

4. Bewegung

Durch eine Analyse der Arbeitsabläufe und eine kontinuierliche Verbesserung der Arbeitsergonomie sollen alle nicht-wertschöpfenden Bewegungen minimiert werden.

5. Warten

Wartezeiten entstehen, wenn die einzelnen Prozessschritte nicht optimal aufeinander abgestimmt werden. Oft werden Auftragswarteschlangen mit Absicht eingeplant, um teure Maschinen immer auslasten zu können. Durch Verbesserung der Abläufe sollen solche Sicherheitsmaßnahmen minimiert werden.

6. Ausschuss

Die Minimierung des Ausschusses bzw. der Nacharbeit ist wahrscheinlich die verständlichste Verschwendungsprävention.

7. Falsche Prozesse / Technologie

Angewandte Produktionsprozesse und Fertigungsverfahren sollen kontinuierlich in Frage gestellt werden, um sicher zu stellen, dass jeder Schritt auch wirklich notwendig ist.

Quellen: STAUFEN | TBS-Hessen | Lean Production Expert

Wertstromanalyse

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Die Wertstromanalyse (engl. „value stream mapping“) ist ein Werkzeug zur Optimierung einer Produktion, bei der die Wertschöpfung eines Produktionsablaufs – also sämtliche Prozesse, die anfallen um einen Kundenwert zu generieren – im Fokus steht. Neben Transparenz und Übersicht ist die Identifizierung und Eliminierung möglichst vieler nicht-wertschöpfender Tätigkeiten und unnötiger Liegezeiten das Hauptziel.

In dem Bestreben eine möglichst „schlanke“ Produktion zu erreichen, wird die Wertstromanalyse in vielen Produktionssystemen großer Industrieunternehmen wie z.B. Toyota genutzt, findet aber auch in kleineren Unternehmen bei vielen Prozessen Anwendung. Ein besonderer Aspekt ist die Einnahme der Kundensicht und Orientierung auf Kundenanforderungen.

Durchführung:

1. Schritt: Produktauswahl

Bei der Wertstromanalyse werden nicht alle Produktionsprozesse auf einmal, sondern ein bestimmtes Produkt bzw. eine Produktfamilie betrachtet. Dennoch ist es wichtig die gesamte Wertschöpfungskette für dieses Produkt zu erfassen.

2. Schritt: Kunden & Lieferanten

Nun gilt es relevante Daten für Kunden & Lieferanten bereitzustellen. Als Grundlage sollte eine Kundenbedarfsanalyse durchgeführt werden, denn verlässliche Absatzzahlen sind unerlässlich für eine nutzenbringende Analyse.

3. Schritt: Produktionsprozesse

Hat man das Produkt sowie Kunden- & Lieferantendaten werden „rückwärts“ die verschiedenen Produktionsprozesse in Zusammenhang gebracht. Rückwärts soll heißen, dass man beim Kunden beginnt und sich dann die Wertschöpfungskette hocharbeitet. Bilden sie dabei sinnvolle Einteilungen der Produktionsschritte, es muss nicht jeder Handgriff einzeln erfasst werden.

4. Schritt: Material- & Informationsflüsse

Als nächstes werden Material-& Informationsflüsse per Pfeil in das Diagramm eingearbeitet. Oft entstehen unnötige Liegezeiten dadurch, dass auf bestimmtes Material oder Informationen gewartet werden muss.

5. Schritt: Prozessdaten

Jetzt werden Kennzahlen/Prozessgrößen sowie Bestandszahlen eingetragen. Insbesondere die Durchlaufzeiten mit Unterscheidung, wann das Produkt tatsächlich bearbeitet wird und wann nicht, sind essentiell. Die Darstellung des Ist-Zustands ist damit komplett.

6. Wertstromdesign

Auf Grundlage des Ist-Zustands soll nun ein Soll-Zustand abgeleitet werden. Versuchen sie alle unnötigen Liegezeiten und nicht-wertschöpfende Tätigkeiten zu eliminieren und halten sie alle Maßnahmen sowie Zuständigkeiten fest. Als Hilfe können sie auf eine umfassende Literatur zum Thema Lean Production sowie Wertstromanalyse zurückgreifen. Auch im Internet findet man nützliche Seiten.

Quellen: BPM Tools App | wertstromdesign.de

Crowdfunding

Innovationsmanager Deutschland | Prozesse | Crowdfunding

Crowdfunding (engl. „Massenfinanzierung“) ist ein relativ neues Finanzierungsmodell aus den USA, bei dem eine Vielzahl von Personen an der Finanzierung beteiligt ist. Die Finanziers sind dabei keine großen Investoren, sondern meist Konsumenten, die so nicht nur Geld sondern auch einen Ausblick auf die mögliche Nachfrage geben.

Das Konzept läuft zumeist über spezialisierte Internetseiten wie indiegogo oder kickstarter. Auf einer zur Verfügung gestellten Seite wird das jeweilige Projekt beschrieben und beworben, wobei vor allem das Pitch-Video eine wichtige Rolle spielt. Man definiert eine Mindestsumme und einen Zeitraum, in dem man die Summe erreichen will. Nun gilt es Geld einzusammeln. Meist verspricht man den Unterstützern eine vorher festgelegte Gegenleistung, die sich nach der Größe des Beitrags richtet. Wird die angestrebte Summe dennoch nicht erreicht, gilt das Projekt als gescheitert und die Unterstützer erhalten ihren Beitrag zurück.

Hat man sich für das Crowdfunding entschieden, gilt es sich eine passende Plattform auszusuchen, die sich hauptsächlich in der Art der Gegenleistungen unterscheiden. Dabei wird häufig zwischen vier Arten von Plattformen unterschieden:

Klassisches Crowdfunding (Reward- Based Crowdfunding)
Crowdinvesting (Equity-Based Crowdfunding)
Crowdlending (Lending-Based Crowdfunding)
Spenden Crowdfunding (Donation-Based Crowdfunding)

Des Weiteren unterscheiden sich die verschiedenen Plattformen nach thematischem und regionalem Fokus. So gibt es Crowdfunding Plattformen für Berlin und Hamburg oder für Musik und Sport. Eine ausführliche Liste der wichtigsten Plattformen findet sich hier.

Bei der Frage, ob man sich für Crowdfunding entscheidet, sollte man bedenken, dass es hier in Deutschland noch ein sehr neues Konzept ist, welches nicht jedem bekannt ist, auch wenn es sich derzeit rasant verbreitet. Die ideale Zielgruppe ist daher in der Regel etwas jünger und technikaffin. Zudem gibt es in Deutschland noch keine gesetzliche Grundlage, die allgemeine Regeln oder Definitionen für das Crowdfunding schafft. In den USA existiert dies auch erst seit 2014 im Rahmen des Jumpstart Our Business Startups Acts.

Schafft man es die notwendige Aufmerksamkeit auf sein Projekt zu ziehen, muss man die Leute zur Unterstützung motivieren. Damit die Menschen ohne unmittelbare Gegenleistung für ein Produkt bezahlen, welches noch nicht existiert, ist es wichtig, dass es sich dabei um ein sehr innovatives Produkt handelt, welches bestimmte Interessen im Kunden anspricht.

Crowdfunding.de stellt dabei drei grundlegende Bedürfnisse heraus:

  • Die Crowd will einen guten Zweck unterstützen
  • Die Crowd will ein innovatives Produkt haben
  • Die Crowd will an einem Projekt verdienen, bzw. einen finanziellen Vorteil haben.

Ist das Projekt allerdings erfolgreich, so hat man eine sehr gute Möglichkeit sein Risiko auf viele Schultern zu verteilen und gleichzeitig vorab einen Überblick über die Nachfrage nach seinem Produkt zu erhalten. Kriegt man die nötige Unterstützung zusammen und schafft man es zu liefern, was man beworben hat, so kann man sich auch in Zukunft sicher sein mit seinem Konzept Nachfrage zu generieren. Die Chancen dafür stehen gut. So 2014 waren in Deutschland 62% aller Projekte erfolgreich.

Quellen: crowdfunding.de | Deutschlandfunk