Innovationsmanagement: Lead-User-Methode

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Lead-User als Experten für Kundenbedürfnisse

Woher weiß man das eine Produktidee eine gute Produktidee ist?

Oft fragt man andere Menschen, was sie von einer neuen Idee halten. Um hierbei ein repräsentatives Ergebnis zu erhalten, werden möglichst viele Menschen befragt. Statistisch gesehen macht das Sinn, für einen Produktentwickler nicht unbedingt. Befragt man eine große Anzahl zufällig ausgewählter Probanden, erhält man oft Antworten mit zweifelhaftem Wert. Versteht der Befragte das neue Produkt richtig und/ oder Antwortet er willkürlich? Falls die Erfindung/das neue Produkt noch signifikante Änderungen (Verbesserungen) braucht, stellen sich diese bei der Befragung nicht heraus.

Eine Lösung ist:

Man setzt anstatt auf die quantitative Befragung auf einen qualitativen Verfahrensrahmen, die Lead-User-Methode. Lead-User haben im Vergleich zu Nicht-Lead-Usern bereits einen Erfahrungswert mit Konkurrenzprodukten und dem dazugehörigen Markt. Sie kennen das Problem welches mit dem Neuprodukt behoben werden soll. Zudem bedeutet die Lösung des Problems  einen deutlichen, persönlichen Nutzen.

Vorsicht!

Lead User sind oft extreme Nutzer eines Produktes! Erfüllt man die speziellen Wünsche z.B. von Tennisprofis oder Berufsköchen, entwickelt man ein Nischenprodukt.

Ohne gut angewandte Lead-User Befragungen, kann eine erfolgreiche Marktplatzierung gefärdet werden: Ein Backmischungshersteller aus Europa wollte seine Backmischungen auf dem asiatischen Markt etablieren. In den kleinen asiatischen Küchen gibt es allerdings oft keine Backöfen, den Platz nehmen Reiskocher ein. Versuche die Backmischungen Reiskocher kompatibel zu verändern und scheiterten durch schlechte Lead User Auswahl: Reiskocher werden in vielen asiatischen Ländern oft ununterbrochen zum warmhalten des Reises genutzt.

Lead User als Erfinder:

Lead User entwickeln häufig auch eigenständig Produkte. Ihnen fallen häufiger Fehler der Produkte auf, die dann schnell gelöst werden sollen. Diese Lösungen können das Potential für neue Produkte haben, müssen meist aber mithilfe von Herstellern bis zur Serienreife gebracht werden.

Beispiele:

  • Surfer auf Hawaii hatten das Problem, dass das Surfbrett bei Sprüngen oft verloren ging. Sie entwickelten Fußschlaufen, die für einen sichereren Stand auf dem Surfbrett sorgen.
  • Wischmobs waren zunächst fest mit dem Stil verbunden. Eine Hausfrau entwickelte den ersten abnehmbaren und damit waschbaren Wischmob.

 

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