Auswertung KMU-Instrument – Juni 2015 (Phase 1)

Das EU-Förderprogramm Horizon 2020 läuft bereits im 2. Jahr als Nachfolger des Forschungsrahmenprogramms. Für innovative KMU’s aus ganz Europa ist vor allem das KMU-Instrument interessant, mit dem sich kleine und mittlere Unternehmen ihre letzte Entwicklungsphase fördern lassen können. Wie das Programm genau funktioniert haben wir ja bereits ausführlich im ersten Artikel zum Thema erklärt.

Für den Stichtag zum 17. Juni 2015 hat die EU wieder neu Statistiken veröffentlicht.

Insgesamt wurden 2029 Anträge für Phase 1 eingereicht, was verglichen mit den Zahlen für letztes Jahr (2602) eine deutliche Verminderung darstellt. Es scheint sich also zu rumzusprechen, dass ein Antrag im Horzion-Programm sorgsame Vorbereitung bedarf und man nicht einfach auf die Schnelle ein paar Fördergelder abgreifen kann. Trotzdem schafften es aber wieder nur 342 Anträge über die Bewertungsschwelle, wobei die Schwellenquote im Vergleich zum letzten Jahr immerhin von 12% auf 17% gestiegen ist.

Über die Schwelle zu gelangen, bedeutet allerdings noch lange nicht gefördert zu werden. Von den 342 qualifizierten Anträgen, wurden diesmal lediglich 37%, also 128 Förderungen bewilligt. Im letzten Jahr waren es noch 55% (175 Förderungen). Sowohl die Anzahl der eingereichten Anträge, als auch die Anzahl der letztendich geförderten Projekte scheint stark zu schwanken. Im März diesen Jahres wurden lediglich 1569 Anträge eingereicht, von denen 161 Anträge bewilligt wurden. Natürlich hängt eine Förderung letztendlich von der Qualität des Antrags ab, doch es stellt sich die Frage, ob es sich lohnt einen bestimmten Stichtag anzupeilen, um die Chance gefördert zu werden, zu erhöhen.

Fazit

Gerade im Themenfeld IKT und Energie sollte man sich als Unternehmen die Frage stellen, ob sich der relativ große Aufwand für die Antragsstellung lohnt. Insgesamt sollte die Idee sehr innovativ sein und weit über den Stand der Technik hinaus gehen. Auch in diesem Jahr scheiterte der Großteil der Unternehmen schon an der 13 Punkte-Schwelle für die grundsätzliche Förderfähigkeit. Die Vermutung, dass viele Unternehmen eher auf gut Glück einen Antrag stellen scheint nachwievor plausibel, und so könnte ein sehr gut vorbereiteter Antrag könnte die Mühe durchaus wert sein. Es empfiehlt sich daher im Vorfeld die Einbeziehung externe Fördermittelexperten – dies spart viel Zeit und Geld.

Quellen: Executive Agency for SMEs / Nationale Kontaktstelle des BMWi

ZIM wird bis 2019 fortgesetzt

Das bisherige ZIM-Programm haben wir auf diesem BLOG bereits vorgestellt. Die zugrunde liegende Richtlinie lief allerdings zum 31.12.2014 aus. Nach Auskunft der Projektträger EuroNorm, VDE/VDI und AiF wurden zum Ende des letzten Jahres so viele Anträge eingereicht, wie sonst in einem Jahr.

Die Sichtung und Begutachtung der Anträge zieht sich dementsprechend in die Länge. Dies betrifft im Übrigen auch die Bewilligung von beantragten go-Inno Innovationsgutscheinen des BMWi für Potentialanalysen, Realisierungskonzepte oder Projektmanagement der beratenden Dienstleister.

Budget um 30 Mio. EUR erhöht

In der neuen ZIM-Richtlinie zur Fortführung der Förderung bis Ende 2019 wurde das Budget um 30 Mio. EUR erhöht. Die betrifft insbesondere die förderfähigen Gehaltskosten, die von 80 auf 100 TEUR angehoben wurden. Insgesamt steigen die förderfähigen Gesamtkosten für Projekte einzelner Unternehmen von 350 auf 380 TEUR. Abb. 1 zeigt die neuen Fördersätze der möglichen Projektvarianten ZIM-Solo und ZIM-Koop.

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Ab wann können wieder Anträge eingereicht werden?

Die Richtlinie soll wahrscheinlich im Mai in Kraft treten. Die Bekanntgabe erfolgt in Kürze im Bundesanzeiger. Die neuen Antragsformulare sollen jedoch schon im Februar von den jeweiligen Projektträgern zur Verfügung gestellt werden.

Quelle: ZIM-Infoseite des BMWi

Auswertung Anträge KMU-Instrument

Im Beitrag KMU-Instrument sind wir schon auf das neue Förderinstrument des Horizon 2020 Rahmenprogrammes eingegangen. Aber wie wahrscheinlich ist eigentlich eine Förderung zu den jeweiligen Ausschreibungsthemen? Die EU hat hierzu jetzt Zahlen, Daten und Fakten veröffentlicht.

Auswertung erster Stichtag – Phase 1

Der Stichtag zur Bewertung der ersten Anträge für Phase 1: Machbarkeitsstudie war der 18. Juni 2014. Hierfür wurden insgesamt 2.602 Anträge aus dem gesamten europäischen Raum eingereicht und schlussendlich 175 bewilligt. Das ist eine Quote von knapp 7%. Das hört sich erstmals so an, als ob es die Mühe nicht wert ist einen Antrag einzureichen. Schaut man dann aber genauer hin so lässt sich erkennen, dass die Qualität der eingereichten Anträge eher schlecht war.

Nur 317 Anträge haben alle zu erfüllenden Kriterien der Bewertungskommission eingehalten. Wie bereits erwähnt, bewerten die Gutachter nach den Kriterien Excellence, Impact und Implementation. Für jedes Kriterium gibt es maximal 5 Punkte wobei für Phase 1 mind. 13 Punkte und für Phase 2 mind. 12 Punkte erreicht werden müssen. Die 175 bewilligten Projekte waren also die Anträge mit der höchsten Gesamtpunktzahl. Daraus ergibt sich eine viel erfolgversprechendere Quote von 55%.

In Abb. 1 und 2 sind alle bewilligten Anträge nach Themen und Länder dargestellt. In Abb. 2 fällt auf, dass besonders viele Unternehmen aus Spanien, England und Italien gefördert werden. Unbestätigten Angaben zu Folge liegt das an der hohen Anzahl der Gutachter aus diesen Ländern. Es sei jedoch angemerkt, dass die Nationale Kontaktstelle nach wie vor nach geeigneten Gutachtern aus Deutschland (siehe Bewertungskriterien) sucht.


Abb. 1: Analyse KMU-Instrument Phase 1 – erster Stichtag nach Themen


Abb. 2: Analyse KMU-Instrument Phase 1 – erster Stichtag nach Länder

Auswertung zweiter Stichtag – Phase 1

Zum zweiten Stichtag für Phase 1 am 24. Sept. 2014 wurden schon 658 Anträge weniger eingereicht. Abb. 3 und 4 zeigt die rückläufige Entwicklung nach Themen und Länder. Auch hier hatte wieder das Thema Innovative und disruptive IKT-Konzepte (Open disruptive innovation) die höchste Anzahl eingereichter Projekte.


Abb. 3: Analyse KMU-Instrument Phase 1 – Vergleich erster und zweiter Stichtag nach Themen


Abb. 4: Analyse KMU-Instrument Phase 1 – Vergleich erster und zweiter Stichtag nach Länder

Auswertung erster Stichtag – Phase 2

Am 9. Okt. 2014 konnten zudem für die wesentlich höhere Förderung von max. 2,5 Mio. erstmalig Anträge für Phase 2: Vom Konzept zur Marktreife eingereicht werden. Auch wenn hierzu noch keine Daten der Anzahl bewilligter Projekte nach Themen und Länder vorliegen, so veröffentlichte die EU zumindest die in Abb. 5 dargestellte Anzahl der antragstellenden Unternehmen / Kooperationen.


Abb. 5: Analyse KMU-Instrument Phase 2 – erster Stichtag nach Themen


Abb. 6: Analyse KMU-Instrument Phase 2 – erster Stichtag nach Länder

Fazit

Das KMU-Instrument ist auf Grund der Ausschreibung ein bißchen wie Lotterie spielen – wenn auch mit sehr viel mehr Aufwand verbunden. Unternehmen oder Kooperationen sollten sich im Vorfeld die Frage stellen, ob Ihre Innovation auch das nötige nachhaltige und desruptive Potential besitzt. Sofern es im Unternehmen bisher keine struktorierte Entwicklungsarbeit gibt, empfiehlt sich im Vorfeld die Einbeziehung externe Fördermittelexperten – dies spart viel Zeit und Geld.

Quellen: Executive Agency for SMEs / Nationale Kontaktstelle des BMWi

Innomago Innovationsmanagement

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Innomago mit Sitz in Münster / Westf. hat sich als autorisiertes go-Inno-Beratungsunternehmen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) auf die Entwicklung von innovativen Unternehmen mit technologieorientierten Produkten, Verfahren und Dienstleistungen in den Branchen Energietechnik, Medientechnik und Medizintechnik spezialisiert.

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